Breidenbach
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
Koordinaten: 50° 53′ N, 8° 27′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Gießen | |
Landkreis: | Marburg-Biedenkopf | |
Höhe: | 320 m ü. NHN | |
Fläche: | 44,83 km2 | |
Einwohner: | 6690 (31. Dez. 2019)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 149 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 35236 | |
Vorwahl: | 06465 | |
Kfz-Kennzeichen: | MR, BID | |
Gemeindeschlüssel: | 06 5 34 005 | |
LOCODE: | DE BBC | |
Gemeindegliederung: | 7 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Bachstraße 4–14 35236 Breidenbach | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Christoph Felkl (SPD) | |
Lage der Gemeinde Breidenbach im Landkreis Marburg-Biedenkopf | ||
Breidenbach ist eine Gemeinde im Westen des mittelhessischen Landkreises Marburg-Biedenkopf. Die Gemeinde ist nach dem größten Ortsteil im Zentrum der Gemeinde benannt.
Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Breidenbach grenzt im Norden an die Stadt Biedenkopf, im Osten an die Gemeinde Dautphetal, im Süden an die Gemeinde Steffenberg (alle drei im Landkreis Marburg-Biedenkopf), sowie im Westen an die Gemeinden Eschenburg und Dietzhölztal (beide im Lahn-Dill-Kreis), sowie an die Stadt Bad Laasphe (im Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen).
Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gemeinde gliedert sich in die Ortsteile Achenbach, Breidenbach, Kleingladenbach, Niederdieten, Oberdieten, Wiesenbach und Wolzhausen.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Hauptort wurde im Jahr 913 erstmals urkundlich erwähnt und gehört damit zu den ältesten Orten der Region. Er war Hauptort des Perf-Klein-Gaues (um 800 pagus Bernaffa) und namengebend für den Breidenbacher Grund. Vermutlich wegen des ehemaligen Erzreichtums besaß Breidenbach zwei vorgeschichtliche Ringwälle.
Seit 1146 ist der Ort nachgewiesen als Sitz der Herren von Breidenbach zu Breidenstein, die hier im späten 13. Jahrhundert die heute abgegangene Burg Breidenbach errichteten und zwischen den größeren Territorialherren aus vielerlei Rechten eine stark gegliederte spätmittelalterliche Adelsherrschaft bilden konnten. Sie waren schon vor 1304 Burgmannen, später bis 1438 Amtleute in der landgräflichen Grenzfeste Biedenkopf und mussten 1496 die hessische Lehnshoheit anerkennen. Ab da gehörte Breidenbach zur Landgrafschaft Hessen, ab 1567 zu Hessen-Marburg, ab 1648 zu Hessen-Darmstadt und ab 1866 zur preußischen Provinz Hessen-Nassau.[2] Breitenbach gehörte historisch zum sogenannten „Hessischen Hinterland“.
Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Breidenbach:
„Breidenbach (L. Bez. Battenberg) evangel. Pfarrdorf; liegt 5 St. von Battenberg und gehört dem Freiherrn von Breidenstein, hat 86 Häuser und 716 Einw., die außer 2 Kath. und 66 Juden evangelisch sind. Man findet ein Schloß und eine Kupferschmelze, welche die Erze von Silberg bekommt, 2 Mahlmühlen, womit 1 Oelmühle verbunden ist. – Der Ort kommt schon 913 vor. Ein Priester übergab damals seine Güter zu Breidenstein und Gladenbach, zu welchen 42 Leibeigene gehörten, dem Stifte in Weilburg, und erhielt dafür vier Kirchen, unter denen sich die von Breidenbach selbst befand. Der Ort wurde bei dieser Gelegenheit in den Gau Pernaffa und in die Grafschaft Eberhards, des fränkischen Herzogs, verlegt. Das hiesige Schloß Breidenbach trugen Gerlach und Johann von Breidenbach, 1395. dem Landgrafen Hermann zu Lehen auf. Das ehemalige Kirchengebiet überschritt noch die Grenzen des jetzigen Breidenbacher Grundes. und umfaßte 24 Orte die noch vorhanden sind, so wie 4 Orte die ausgegangen sind. Breidenbach war seit 1730 der Sitz eines Bergamts.“[3]
und zum „Grund Breidenbach“:
„Breidenbacher Grund (L. Bez. Battenberg und Gladenbach) Landstrich; umfaßt aus dem Bezirk Battenberg folgende Orte: Achenbach, Breidenbach, Breidenstein, Kleingladenbach, Niederdieten, Niederhörle, Oberdieten, Quotshausen, Wallau, Weifenbach, Wiesenbach, Welzhausen; und aus dem Bezirk Gladenbach: Frechenhausen, Gönnern, Lixfeld, Niedereisenhausen, Obereisenhausen, Oberhörle, Roth, Simmersbach und Steinperf. Diese 21 Ortschaften bilden den heutigen Grund Breidenbach, und waren bis zum Jahr 1821 dem Amt Blankenstein zugetheitt. Die Polizeigewalt, so wie die Gerichtsbarkeit in erster Instanz, steht in diesen Orten dem Staate und der Freiherrl. Familie von Breidenstein gemeinschaftlich zu, und wird auch gemeinschaftlich verwaltet. Die Bevölkerung dieses Grundes beträgt 6678 Seelen. – Von der ältern Geschichte des Breidenbacher Grundes ist wenig bekannt. In spätern Zeiten wo die Urkunden mehr Licht geben, findet man eine große Zahl Adeliger, die hier begütert waren, wie namentlich die von Hohenfels, von Diedenshausen, von Lixfeld, die Rumpfe, die von Linnen, von Selbach, die Bicken von Dernbach, u.a.m. Ihre Besitzungen waren theils Allodial- theils Lehensgüter von Hessen, Nassau, Wittgenstein. Die meisten dieser Güter finden sich später bei den Familien Breidenbach, zu Breidenstein und von Breidenbach genannt Breidenstein. Von diesen Familien fiel ein Theil der Güter in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts an die Landgrafen. Gerlach und Johann von Breidenbach trugen 1395 dem Landgrafen Hermann zu Lehen auf: den Hubenberg mit dem burglichen Bau, den sie auf semselben bauen wollten (das Schloß Breidenstein), nebst dem Gericht Melsbach, wozu die Dörfer Melsbach, Gladenbach, Wiesenbach, Achenbach, Oberdiedenau, Weifenbach und Wallau zum Theil gehörten. Andere Orte, wie Schloß Breidenbach im Dorfe Breidenbach, Wallau im Heimbach, Breidenbach vor dem Kirchhof, Niederdieten, Quotshausen, Niederhörle, die mit Ausnahme des Schlosses Breidenbach das sogenannte Erbgericht bildeten, waren wahrscheinlich alte Hessische Lehen. Im Grund Breidenbach bestanden bis auf die neuesten Zeiten 5 besondere Gerichte und zwar zu Breidenbach mit 10 Orten, zu Breidenstein, zu Lixfeld mit 4 Orten, zu Obereisenhausen und zu Roth. Ein besonderes Gericht wurde noch alle 7 Jahre bei Obereisenhausen unter freiem Himmel gehalten, bei welchem alle die Landgräflichen Leibeigenen gestraft wurden, die eine ungenossene, d.i. adelige Leibeigene geheurathet hatten.“[4]
Im Jahr 2013 wurde anlässlich der 1100 Jahrfeier von Breidenbach der Jubiläums-Aussichtsturm errichtet.[5]
Historische Namensformen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Historisch dokumentierte Erwähnungen des Ortes sind:[6]
- Bredenbach (913)
- Breidenbach (913)
- Breidenbac (1103)
- Breitenbach, de (1232)
- Breydinbach (1358)
- Bredenbach, von (1404)
- Breydenbach (1433)
Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 1. Februar 1971 wurde im Zuge der Gebietsreform in Hessen die Nachbargemeinde Kleingladenbach auf freiwilliger Basis als Ortsteil eingegliedert.[7] Am 1. Juli 1974 kamen Kraft Landesgesetz Achenbach, Niederdieten, Oberdieten, Wiesenbach und Wolzhausen hinzu.[8][9] Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden sowie für die Kerngemeinde wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[10]
Territorialgeschichte und Verwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Breidenbach lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[11][6][12]
- vor 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Amt Blankenstein, Grund Breidenbach (Bereich Untergericht)
- ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Marburg, Amt Blankenstein, Grund Breidenbach[13]
- 1604–1648: strittig zwischen Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt (Hessenkrieg)
- ab 1604: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Blankenstein, Grund Breidenbach
- ab 1627: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Oberfürstentum Hessen, Amt Blankenstein, Grund Breidenbach, Untergericht[14][15]
- ab 1806: Rheinbund, Großherzogtum Hessen, Oberfürstentum Hessen, Amt Blankenstein, Grund Breidenbach, Gericht Breitenbach[16]
- ab 1815: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Blankenstein, Grund Breidenbach[17]
- ab 1821: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Battenberg[Anm. 1]
- ab 1832: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
- ab 1848: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
- ab 1852: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
- ab 1867: Norddeutscher Bund, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf (übergangsweise Hinterlandkreis)[15]
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Dillenburg
- ab 1933: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Kreis Biedenkopf
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (seit 1946), Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Biedenkopf
- am 1. Februar 1971 wurde die Gemeinde Breidenbach durch Zusammenschluss der Gemeinden Breidenbach und Kleingladenbach neu gebildet.
- ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
- ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einwohnerstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Breidenbach 6984 Einwohner. Darunter waren 831 (11,9 %) Ausländer, von denen 159 aus dem EU-Ausland, 635 aus anderen Europäischen Ländern und 37 aus anderen Staaten kamen.[18] Die Einwohner lebten in 2626 Haushalten. Davon waren 583 Singlehaushalte, 645 Paare ohne Kinder und 1126 Paare mit Kindern, sowie 216 Alleinerziehende und 56 Wohngemeinschaften.[19]
Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Quelle: Historisches Ortslexikon[6]
• 1577: | 40 Hausgesesse |
• 1630: | 40 Hausgesesse. (8 zweispännige, 23 einspännige Ackerleute, 9 Einläuftige. (mit Witwen)) |
• 1677: | 35 Männer, 2 Witwen, 7 Jungmannschaften, 10 ledige Mannschaften |
• 1742: | 109 Haushalte |
• 1791: | 527 Einwohner[20] |
• 1800: | 475 Einwohner[21] |
• 1806: | 521 Einwohner, 81 Häuser[16] |
• 1829: | 716 Einwohner, 86 Häuser[3] |
Breidenbach: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2015 | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1791 | 527 | |||
1800 | 475 | |||
1806 | 521 | |||
1829 | 716 | |||
1834 | 764 | |||
1840 | 777 | |||
1846 | 819 | |||
1852 | 763 | |||
1858 | 743 | |||
1864 | 669 | |||
1871 | 656 | |||
1875 | 734 | |||
1885 | 698 | |||
1895 | 714 | |||
1905 | 779 | |||
1910 | 816 | |||
1925 | 1.012 | |||
1939 | 1.127 | |||
1946 | 1.644 | |||
1950 | 1.734 | |||
1956 | 1.869 | |||
1961 | 2.196 | |||
1967 | 2.513 | |||
1972 | 3.090 | |||
1975 | 6.190 | |||
1980 | 6.242 | |||
1985 | 6.169 | |||
1990 | 6.400 | |||
1995 | 6.700 | |||
2000 | 6.924 | |||
2005 | 7.013 | |||
2010 | 6.871 | |||
2011 | 6.984 | |||
2015 | 6.818 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [6]; 1972:[22]; ab 1975:[23]; Zensus 2011[18] Ab 1972 einschließlich der im Zuge der Gebietsreform in Hessen eingegliederten Orte. |
Religionszugehörigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Quelle: Historisches Ortslexikon[6]
• 1830: | 648 evangelische, 2 römisch-katholische, 66 jüdische Einwohner |
• 1885: | 615 evangelische, 11 katholische und 72 jüdische Einwohner |
• 1961: | 1657 evangelische (= 75,46 %), 495 römisch-katholische (= 22,54 %) Einwohner |
• 2011: | 3497 evangelische (= 50,1 %), 670 katholische (= 9,6 %), 2817 sonstige (= 40,3 %) Einwohner[24] |
Erwerbstätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Quelle: Historisches Ortslexikon[6]
• 1867: | Erwerbspersonen: 134 Landwirtschaft, 1 Forstwirtschaft, 36 Gewerbe und Industrie, 21 Handel, 6 Verkehr, 2 Gesundheitspflege, 2 Erziehung und Unterricht, 2 Kirche und Gottesdienst, 2 Staatsverwaltung, 1 Gemeindeverwaltung, 3 Personen ohne Berufsausübung. |
• 1961: | Erwerbspersonen: 202 Land- und Forstwirtschaft, 717 produzierendes Gewerbe, 79 Handel und Verkehr, 76 Dienstleistungen und Sonstiges. |
Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In Breidenbach gibt es eine ev. Kirche im Kernort und je eine ev. Kirche in Achenbach, Kleingladenbach, Niederdieten, Oberdieten und Wolzhausen. Die Maria-Himmelfahrt-Kirche in Breidenbach ist römisch-katholisch.[25] Darüber hinaus befindet sich in Breidenbach eine Moschee des türkisch-islamischen Vereins DITIB.[26]
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gemeindevertretung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Kommunalwahl am 6. März 2016 lieferte folgendes Ergebnis,[27] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[28][29]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2016 |
Sitze 2016 |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 35,8 | 10 | 43,5 | 12 | 41,0 | 11 | 46,8 | 14 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 33,2 | 9 | 35,2 | 9 | 40,1 | 11 | 35,1 | 11 | |
BL | Bürgerliste | 31,0 | 8 | 21,4 | 6 | 18,9 | 5 | 18,1 | 6 | |
Gesamt | 100,0 | 27 | 100,0 | 27 | 100,0 | 27 | 100,0 | 31 | ||
Wahlbeteiligung in % | 42,6 | 46,3 | 43,3 | 49,4 |
Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Werner Reitz (SPD) wurde am 22. Oktober 2000 mit 59,7 % der Stimmen und am 15. Oktober 2006 erneut zum Bürgermeister gewählt. Am 28. Oktober 2012 wurde Christoph Felkl (SPD) mit 61 % der Stimmen zum Bürgermeister gewählt. Ortsvorsteher ist derzeit Björn Meier.[30]
Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Wappen der Ortsgemeinde Breidenbach wurde im Zuge der Gebietsreform 1974 auch das Wappen der Großgemeinde.
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Blasonierung: „In Silber ein breiter, schräglinks verlaufender, blauer Wellenbalken (Bach), belegt mit einem doppelten runden goldenen Wolfseisen, entlehnt dem Wappen der Herren von Breidenbach zu Breidenstein.“ |
Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Flächennutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Gemeindegebiet umfasst 2015 eine Gesamtfläche von 4483 Hektar, davon entfallen in ha auf:[23]
Nutzungsart | 2011 | 2015 | |
---|---|---|---|
Gebäude- und Freifläche | 288 | 283 | |
davon | Wohnen | 148 | 144 |
Gewerbe | 53 | 54 | |
Betriebsfläche | 71 | 75 | |
davon | Abbauland | 33 | 33 |
Erholungsfläche | 51 | 57 | |
davon | Grünanlage | 33 | 37 |
Verkehrsfläche | 404 | 403 | |
Landwirtschaftsfläche | 1249 | 1234 | |
davon | Moor | 0 | 0 |
Heide | 0 | 0 | |
Waldfläche | 2328 | 2337 | |
Wasserfläche | 38 | 40 | |
Sonstige Nutzung | 54 | 54 |
Einkaufen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Kerngemeinde Breidenbach ist ein gut entwickelter, industriereicher Ort. Eine Vielzahl von Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten machen Breidenbach zum Zentrum der Gemeinde und der umliegenden Ortschaften.
Industrie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Breidenbach verfügt über ein Industriegebiet (Industriegebiet West), in dem mittelständische Unternehmen wie z. B. Weber Maschinenbau oder Christmann & Pfeifer angesiedelt sind. Mit der Buderus Guss GmbH hat eine Bremsscheiben-Fertigungsstätte des ehemaligen Großkonzerns Buderus dort ihren Sitz. Im Ortsteil Oberdieten entsteht zurzeit das neue Gewerbegebiet „Auf dem Eberbach“. Die Kerngemeinde Breidenbach beschäftigt über 2.600 Arbeitnehmer.
Energie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Gebiet des Steinbruches Oberdieten wurden bereits 1995 drei Windräder errichtet. Während eines Repowerings jeweils 2011 und 2013 wurden zwei 3-MW-Windräder aufgestellt.
Im November 2015 genehmigte das Regierungspräsidium den Bau von neun Windenergieanlagen mit jeweils 2,4 MW zwischen Biedenkopf und Breidenbach. Das Projekt trägt den Namen „Windpark Schwarzenberg“. Zusammen mit dem Windpark Weißenberg im Gemeindegebiet von Dautphetal sollen die Anlagen eine „Windfarm“ bilden.[31]
Sportstätten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Breidenbach besitzt zahlreiche Sportstätten, davon allein drei Sportplätze in der Kerngemeinde. Diese sind im Allgemeinen frei zugänglich und kostenlos nutzbar. Die Kerngemeinde bietet zwei Turnhallen, eine Kleinsporthalle und die Perftalhalle und in allen Ortsteilen zumindest einen Bolz- bzw. Fußballplatz. Im Ortsteil Niederdieten gibt es ein Freibad und in Kleingladenbach findet sich außerdem noch eine Skilaufbahn mit Skilift, weshalb die Gemeinde für Touristen attraktiv wird.
Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Straßenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Durch das Gemeindegebiet führt die Bundesstraße 253, von welcher zahlreiche Landes- und Kreisstraßen die einzelnen Gemeindeteile verbinden. Aufgrund der erheblichen Verkehrsbelastung durch den Ort plant Hessen Mobil eine Umgehungsstraße. Der erste Teil ist als Kreisstraße 107 bereits fertiggestellt. Diese leitet den Verkehr des Ortsteiles Kleingladenbach und des Gewerbegebietes von Norden kommend westlich am Ort vorbei und mündet in einen Kreisverkehr der bisherigen Straße nach Kleingladenbach. Von diesem Kreisverkehr soll die Umgehungsstraße zum südlichen Ortseingang führen.[32]
Öffentliche Verkehrsmittel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Breidenbach ist mit Bussen an das ÖPNV-Netz des RMV angebunden. Folgende Linien fahren die Gemeinde an:
- 491: Dillenburg–Niedereisenhausen–Biedenkopf (und zurück)
- MR-52: Biedenkopf–Friedensdorf–Niedereisenhausen-Biedenkopf (und zurück)
- MR-55: Niedereisenhausen–Breidenbach–Wolzhausen–Friedensdorf
Der Bahnhof Breidenbach lag an der Scheldetalbahn. Im Mai 1987 wurde der Personenverkehr eingestellt; im Dezember 2002 auch der Güterverkehr. Inzwischen ist die Bahnstrecke stillgelegt und abgebaut.
Schulen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Breidenbach besitzt folgende Schulen:
- Breidenbach: Grundschule, Förderstufe und Hauptschule
- Oberdieten: Grundschule
- Wolzhausen: Grundschule
Kindergärten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Breidenbach besitzt in folgenden Ortsteilen Kindergärten:
- Breidenbach (zwei Kindergärten)
- Oberdieten (evangelischer Kindergarten)
Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Franz Ludwig von Cancrin (1738–1816), Bau- und Bergmeister, geboren in Breidenbach
- Heinrich Achenbach (1881–1966), Politiker, geboren in Niederdieten
- Friedrich Ohly (1914–1996), Mediävist, geboren in Breidenbach
- Gerd Becker (* 1943), Fußballspieler, geboren in Breidenbach
- Silke Tesch (* 1958), Politikerin, Kommunalpolitikerin in Breidenbach
- Tobias Meyer (* 1979), Kommunalpolitiker in Breidenbach
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Karl Huth: Breidenbach: Mittelpunkt einer historischen Kleinlandschaft. Wetzlarer Verlags-Druckerei, Wetzlar 1963.
- Karl Huth: Die Gemeinde Breidenbach und ihre 7 Ortsteile im Wandel der Jahrhunderte. Hrsg.: Gemeindevorstand der Gemeinde Breidenbach. 1982.
- Literatur über Breidenbach in der Hessischen Bibliographie
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Website der Gemeinde Breidenbach
- Breidenbach (Gemeinde), Landkreis Marburg-Biedenkopf. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Breidenbach, Landkreis Marburg-Biedenkopf. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Informationen zu der Gemeinde Breidenbach. In: Hessisches Gemeindelexikon. HA Hessen Agentur GmbH, 2016 .
- Linkkatalog zum Thema Breidenbach bei curlie.org (ehemals DMOZ)
Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Bis 1823 Patrimonialgericht Grund Breidenbach; 1923: Trennung von Justiz (Landgericht Biedenkopf) und Verwaltung.
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerungsstand am 31.12.2019 (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Handbuch der historischen Stätten Deutschlands, Hessen, 3. überarbeitete Aufl., S. 61
- ↑ a b Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt August 1830, OCLC 312528126, S. 34 f. (Online bei google books).
- ↑ Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt August 1830, OCLC 312528126, S. 35 f. (Online bei google books).
- ↑ Jubiläums-Aussichtsturm in Breidenbach auf der Webseite der Gemeinde Breidenbach
- ↑ a b c d e f Breidenbach, Landkreis Marburg-Biedenkopf. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 4. Juni 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Punkt 328, Abs. 52 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
- ↑ Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Biedenkopf und Marburg und der Stadt Marburg (Lahn) (GVBl. II 330-27) vom 12. März 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 9, S. 154, § 15 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,0 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 350–351.
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 73 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Breidenbach, abgerufen im Oktober 2020.
- ↑ Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990. Land Hessen. (Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006).
- ↑ Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause's Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, DNB 013163434, OCLC 162730471, S. 12 ff. (Online bei google books).
- ↑ Die Zugehörigkeit des Amtes Blankenstein anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
- ↑ Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 7, 430 (Online bei google books).
- ↑ a b Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause's Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, DNB 013163434, OCLC 162730471, S. 27 ff., § 40 Punkt 6c) (Online bei google books).
- ↑ a b Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1806. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1806, S. 246 (Online in der HathiTrust digital library).
- ↑ Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band 22. Weimar 1821, S. 416 (online bei Google Books).
- ↑ a b Bevölkerung nach Staatsangehörigkeitsgruppen: Breidenbach. In: Zensus2011. Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen im Februar 2020.
- ↑ Haushalte nach Familien: Breidenbach. In: Zensus2011. Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen im Februar 2020.
- ↑ Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1791. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1791, S. 189 (Online in der HathiTrust digital library).
- ↑ Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1800. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1800, S. 202 (Online in der HathiTrust digital library).
- ↑ Kommunalwahlen 1972; Maßgebliche Einwohnerzahlen der Gemeinden vom 4. August 1972. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 33, S. 1424, Punkt 1025 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,9 MB]).
- ↑ a b Hessisches Statistisches Informationssystem In: Statistik.Hessen.
- ↑ Religionszugehörigkeit: Breidenbach. In: Zensus2011. Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen im Februar 2020.
- ↑ Pfarrkirche Breidenbach (Memento vom 16. August 2017 im Internet Archive) auf Pastoraler Raum Biedenkopf, abgerufen im August 2017.
- ↑ DITIB Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V. Abgerufen am 6. Mai 2020.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2016.
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006
- ↑ Ortsbeiräte Breidenbach. Abgerufen am 6. November 2019.
- ↑ Regierungspräsident genehmigt Windanlagen. In: Siegener Zeitung. Ausgabe Wittgenstein. 24. November 2015, S. 7.
- ↑ Marburg-Biedenkopf - Breidenbach - B 253 - Ortsumgehung. (Nicht mehr online verfügbar.) mobil.hessen.de, archiviert vom Original am 5. März 2016; abgerufen am 3. März 2016.